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MALTA – Vielfalt mit Kultur, Sonne und viel Geschichte

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Das Insel-Archipel Malta, Gozo und Comino wird mit jährlich 300 Sonnentagen verwöhnt. Zwischen Europa und Afrika empfängt das mit 550.000 Einwohnern kleinste EU-Land mittlerweile 3 Millionen Gäste. Trotzdem merkt man: hier genießt man Klasse statt Masse!

Das Licht ist hier zu jeder Jahreszeit das, was die besondere Stimmung auf Malta ausmacht. Die Kombination mit den hellen Kalksteingebäuden und den nuancierten Blautönen des Mittelmeers lässt einen schon beim Betrachten von Fotos Sonnenstrahlen und eine leichte Brise spüren, den Duft von Meer riechen. Ikonisch und fast unreal sind die Ansichten der Inselhauptstadt Valletta, weil Meer und Himmel sanft ineinander übergehen. 7.000 Jahre erlebbare Geschichte in Kombination mit einer spannenden, international geprägten Kulturszene macht Malta als Reiseziel aus. Die ländlicher geprägte Schwesterinsel Gozo lockt mit Naturerlebnissen.

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Wellenritt auf der Maltesischen Gondel

Seit über einem Jahrzehnt ist das sonnenverwöhnte Malta Heimat von Tourguide Artúr Lengyel. Er begrüßt seine Gäste am kleinen Hafen in Vittorioso. Artúr kann anhand der ankernden Yachten auf Anhieb erzählen, welche Prominente gerade auf der Insel sind. „Three Cities“ nennen sich die drei Orte, die zu einer dichten Ansiedlung verschmolzen sind und die den Blick auf die imposant befestigte Hauptstadt Valletta lenken. Dorthin geht es mit der Fähre in zehn Minuten, mit dem Auto dauert es fast eine halbe Stunde, bis man die große Werftanlage umfahren hat. Wir entscheiden uns für das Wassertaxi, eine malerische Maltesische Gondel mit Außenborder. Da spürt man jede im Morgenlicht glitzernde Welle unterm Bug, sonnt sich im Fahrtwind und hat beim Queren eines riesigen Kreuzfahrtschiffs auf dem Dockyard Creek ein bisschen Nervenkitzel inklusive.

Am Grand Harbour von Valletta sieht man an den hohen Mauern hinauf, die ab dem 16. Jahrhundert die Stadt vor ungebetenen Gästen schützen sollte. Hinter die Stadtmauern gelangt man nach einem Spaziergang auf einem malerischen, ein bisschen abenteuerlichen Küstenpfad, der teilweise nahe an der Brandung auf Naturfelsen verläuft. Wellengang gewohnte Meeresschwimmer können sich hier auch eine Pause an einer der versteckten Badestellen gönnen. Dank Smartphone findet man auch die kleine Treppe, die durch die Festungsanlagen hindurch in die Stadt führt. Viel bequemer ist der Barrakka Lift. In einer halben Minute bringt dieser Passagiere vom Mittelmeerufer in die Festungsanlage – Panoramablick inklusive. Oben angekommen findet man sich in einer kleinen Parkanlage wieder, unter den Arkaden belohnt die beeindruckende Sicht auf Kreuzfahrtriesen. Tipp: Ein Besuch des kleinen Kiosks hier am Logenplatz zum Sonnenuntergang mit einem frischen, kühlen Sundowner, denn hier ist das Licht am Horizont besonders stimmungsvoll.

Luxuriöse Hotellegende für Gourmets

Am riesigen Tritonenbrunnen beginnt Artúr Lengyel seinen informativen Spaziergang durch die Stadt. Geprägt wird der Platz von der 5-Sterne-Hotellegende „The Phoenicia Malta“, selbst eine Sehenswürdigkeit inmitten einer drei Hektar großen Parkanlage. 1939 wurde das Haus von Lord und Lady Strickland im Art Deco-Stil erbaut und es ist auch heute noch eines der weltweit führenden Luxushotels. Ein kulinarisch-sinnliches Erlebnis ist übrigens eine Tea Time in der Palm Court Lounge und ein Lunch im Restaurant Contessa, einem noblen Wintergarten, mit mediterranen Speisen von Küchenchef Daniel Debattista, ist eine köstliche Offenbarung. Städtebaulich hat der italienische Stararchitekt Renzo Piano Valletta vor einem Jahrzehnt ein neues Antlitz und neue Perspektiven verliehen. Die Malteser nannten ihre Stadtfestung „humilissima civita“, die „bescheidenste unter den Städten“. Renzo Piano sägte die Sandsteinmauern auf und setzte das maltesische Parlamentsgebäude dahinter. Ein urbanes Statement, das oben Trutzburg, unten filigranen open space vereint und auf einem gläsernen Sockel zu schweben scheint. In den 1980ern konnte Renzo Piano mit seinen Ideen für den Wiederaufbau des 1942 durch deutsche Bombardements fast vollständig zerstörten Royal Opera Houses noch nicht überzeugen. Nun ist die Ruine zum Freilichttheater umgestaltet und damit zugleich ein Mahnmal. Einen Besuch lohnt auf jeden Fall die 1577 geweihte St. John’s Co-Cathedral, die den Reichtum des Malteserordens spürbar macht. Hier ist das berühmte Ölgemälde Caravaggios „Die Enthauptung Johannes des Täufers“ zu entdecken – am besten in den Abendstunden, wenn die Kreuzfahrttouristen wieder auf dem Schiff sind und den ungestörten Blick auf die meisterhafte Hell-Dunkel-Malerei und die einnehmenden Emotionen der dargestellten Protagonisten frei gibt. Für Valletta sollte man sich Zeit nehmen und auch die vielen Gassen erkunden, die Geschichte atmen.

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Cottonera – Three Cities: Vittorioso, Senglea und Cospicua

Gemächlicher als in der Inselhauptstadt geht es in den drei Städten zu. In den letzten Jahren entstanden hier in alten Gebäuden gehobene Unterkünfte. Neben dem Blick auf Valletta genießt man hier den Bummel durch kleine Gassen und entdeckt Kostbarkeiten und Handwerkskunst in kleinen Geschäften. Im Mai beginnt auf Malta und Gozo die Festa-Saison, dann werden rund 100 einwöchige Patronatsfeste gefeiert, Prozessionsumzüge und opulente Feuerwerk inklusive, denn Feuerwerke sind ein fester Bestandteil der Maltesischen Kultur.

Inseltouren zur alten Hauptstadt Mdina und auf den Fischmarkt

Für Game of Thrones-Fans ist Malta ein besonderes Reiseziel, denn es gibt wenige Drehorte, bei denen das Setdesign so nahe an der Realität ist. Mdina ist Maltas alte Hauptstadt mit einer rund vier Jahrtausende alten Geschichte. Das Haupttor von Mdina mit den steinernen Löwen wird in der Serie zum Eingang nach Königsmund. Hinter der Stadtmauer erwartet Gäste ein wahrhaft geschichtsträchtiges Pflaster, das an vielen Stellen zur Kulisse wurde. Die Stadt Rabat liegt direkt vor Medina und das St. Dominikus-Kloster dort wurde ebenfalls zum Drehort. Rabat ist auf jeden Fall einen Besuch wert, denn hier ist es wuseliger und nicht ganz so touristisch wie in Mdina – in einem der kleinen Cafés sollte man sich eine süße Köstlichkeit gönnen. Der Apostel Paulus hat der Legende nach bei der nach ihm benannten Kirche in einer Grotte gelebt.

Ein ganz anderes Fluidum erlebt man in dem Fischerdorf Marsaxlokk. Schon in der Antike betrieben die Phönizier und später die Römer an diesem strategischen Ort einen wichtigen Hafen. An der alten Hafenpromenade findet täglich vor malerischer Kulisse mit bunten Fischerbooten ein großer Markt statt.

Naturerlebnis Gozo

45 Minuten dauert die Überfahrt mit der Fähre von Valletta zur Schwesterinsel Gozo, vom Norden Maltas aus erreicht man die Insel mit der Autofähre in 20 Minuten. Gemeinsam haben die Inseln ihre jahrtausendealte Geschichte. Gozo ist aber die entschleunigte und viel grünere Insel. Die spätestens durch Game of Thrones als Kulisse berühmt gewordene Felsformation Azure Window hat Wind und Meer mittlerweile nicht mehr Stand gehalten und ist eingestürzt. Naturfreunde werden es lieben auf der gerade mal 64 Quadratmeter großen Insel nach mindestens ebenso ikonischen Naturskulpturen Ausschau zu halten. Es bietet sich dafür etwa der kleine Canyon Wied il-Għasri an, eine felsige Küstenschlucht, gefüllt mit kristallklarem Wasser – zum relaxten Baden oder einfach Seele baumeln lassen auf einem sonnengewärmten Felsen. Über Gozos Hauptstadt Victoria erhebt sich die imposante Zitadelle, von der aus man den Blick über die ganze Insel schwiefen lassen kann. Rund um Victorias Marktpatz laden viele Cafés zum dolce vita genießen ein und Besucher sind darüber erstaunt, dass es hier gleich gegenüber zwei Opernhäuser gibt. Um das alles zu entdecken sollte man für Gozo fast schon mehrere Tage einplanen. Oder bald wieder eine Reise nach Malta planen. Sonne ist ganzjährig so gut wie sicher. Es verwundert nicht, dass Tourguide Artúr Lengyel, der schon in vielen Ländern zuhause war, ohne langes Überlegen feststellt: „Malta ist meine Heimat geworden. Ich weiß gerade nicht, wo ich das alles zusammen genießen kann, was diese Insel bietet.“

Weiterführende Links

Visit Malta

Visit Gozo

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